Unsere Heimat

Grafenwiesen


 

 
Grafenwiesen 1938Grafenwiesen 1938
 
Grafenwiesener HeimatliedGrafenwiesener Heimatlied
 

Unsere Heimat Grafenwiesen

Seit dem ausgehenden 12. Jahrhundert wurden Ministerialen erwähnt, die sich nach Grafenwiesen benennen. Ab 1217 ist der Ort im Besitz von Seyfried de Kravewissen. Diesem Geschlecht ist Grafenwiesen bis 1373 zuzuordnen. Ab dann war Grafenwiesen in den Händen des Grafen von Bogen sowie des Marktgrafen von Cham. 1402 werden erstmals die Hohenwarther als Inhaber von Grafenwiesen genannt Später ist der Besitz an das Kloster Rott am Inn gefallen. 1414 übergab der Abt von Rott ”die vest gehayssen Grauenwiesen” der Elspet Hohenwartherin zum Lehen. In einem Lehenstreit wird ausgesagt, dass die Grafenwiesener und die Hohenwather ”Freunt und eins Wappen” gewesen sein sollen. Nach dem Tode des kinderlosen Mathes Grafenwieser fiel das Schloss an die Hohenwarther. Von den Geschwistern habe Wilhelm seinem Sohn Hans Grafenwiesen vererbt.

Die weiteren Besitzer wechselten durch Erbschaft oder Kauf:

  • 1500 Poissl
  • 1572 Karl Ambros
  • 1584 Albrecht von der Warth
  • 1598 Augustin Eckner von Lichteneck
  • 1610 Matthias Rosenheimer
  • 1645 Hans Georg Sinzl
  • 1651 Franz Reittorner von Schellnach
  • 1691 Johann Walser von Syrenberg

Dieser verkaufte 1712 Gut und Hofmark Grafenwiesen an das Kloster Rott am Inn zurück, in dessen Händen die Hofmark bis zum Ende der Säkularisation verblieben ist.

Bei der Steuerdistrikteinteilung 1808 wurde Grafenwiesen zusammen mit Reitenstein Steuerdistrikt und zählte bei der Gemeindebildung (1818) zu den landgerichtsunmittelbaren Gemeinden des Landgerichts Kötzting.

Das alte Schloss befindet sich heute im Besitz der Familie Gmach und war 335 Jahre bis 1959 eine Brauerei. Die Hauptteile der alten Schlossanlage stammen aus den Jahren 1612 bis 1620. Die Wirtschafts- und Wohngebäude bildeten eine 4- Flügelanlage. Mitten im Schlosshof befand sich die Schlosskapelle mit der Rokokoeinrichtung aus der Zeit um 1760. Das 1617 von Matthias Rosenheimer und seiner Frau gestiftete große Kruzifix hängt heute im Seelenhaus.

1892 wurde die Eisenbahnlinie von Kötzting nach Lam an Grafenwiesen vorbei, sowie die heutige Staatsstraße 2140 gebaut.

1923 erfolgte die Einweihung der heutigen Pfarrkirche und 1953 wurde die Schule fertiggestellt.

Grafenwiesen liegt heute an der Staatsstraße von Kötzting nach Furth im Wald. Die reizvolle Lage zwischen Hohenbogen und Kaitersberg ist für den Fremdenverkehr besonders günstig. Vorhanden sind Bahnstation, Sportplatz, Schwimmbad, Schule, Kindergarten, Bücherei usw.

Die Gemeinde Grafenwiesen besteht aus folgenden Gemeindeteilen bzw. Ortschaften:

Grafenwiesen, Voggendorf, Thürnhofen, Watzlhof, Schönbuchen, Haiberg, Englmühle, Matheshof, Berghäuser.

Den Beherbergungsraum stellen Gaststätten, Privatpensionen und Ferienwohnungen. Obgleich Grafenwiesen eine ländliche Gemeinde ist, wird das Steueraufkommen in erster Linie durch die Gewerbesteuer bestimmt. In Grafenwiesen ist die Firma ALLEMANN GmbH, Holz- und Metallprodukte GmbH, früher Zündholz-Fabrik beheimatet. Grafenwiesen hatte nach Kötzting-Zellertal die erste Bahnstation auf der in den Lamer Winkel führende Lokalbahn, der ”Regentalbahn”, jetzt ”Oberpfalzbahn”.